Zusammenfassung
Wissen Sie genau, wie Sie aussehen? Vor allem innen? Wenn
ja, woher wissen Sie's? Sein (wahres) Gesicht kann man nur
durch einen, wie auch immer gearteten, Spiegel erkennen.
Oft ist das ein menschliches Gegenüber, das ein Bild von uns
durch Sprache und Gesten reflektiert. Da stellt sich
allerdings schnell die Frage, wie wahrhaftig so ein Spiegel
ist...
Das wahrhaft-surreale Stück zeigt eine Folge von Situationen,
in denen Spiegel und ihre Wirkung eine zentrale Rolle spielen;
begleitet wird es von Musik sowie von Motiven aus Bildern
des Augsburger Surrealisten
Wolfgang Lettl.
Teils ernst, teils humorvoll geht es um die Frag-Würdigkeit von
Erfolg und Macht, um das nervende Über-Ich, um misslungene
Begegnungen oder um (Un-)Sterblichkeit.
Ein kurzes Video findet sich hier.
"Vor der Wahrheit der Kunst ist die Wirklichkeit nur eine optische Täuschung."
KARL KRAUS
Szenenfolge
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Ent-Erdigung
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts - leben aber muss man es vorwärts" SØREN KIERKEGAARD
In welche Richtung läuft die Zeit?
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Der Koffermensch
"Selbsterkenntnis ist fast niemals der erste Schritt zur Besserung, aber oft genug der letzte zur Selbstbespiegelung."
ARTHUR SCHNITZLER
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Brennpunkt der Zerrissenheit
"Die Dämonen - das bist du selbst."
"Du übst Askese und der Teufel tut noch mehr - du gibst dir Mühe den Schlaf abzukürzen und der Teufel tut noch mehr - und nur in einem Punkt kann er dich nicht übertreffen- in der Demut."
In der Überlieferung der christlichen WÜSTENVÄTER erscheint der Teufel im Bild des Über-Ichs.
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Paris
"Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er."
KARL KRAUS
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Fata Morgana
"Und er kommt zu dem Ergebnis: Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf." CHRISTIAN MORGENSTERN
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Wenn es dunkelt
"Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber seine Seele verliert. Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für seine Seele?" EVANGELIST MATTHÄUS 16,26
PAUSE
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Gehirnspiegel
"Die Kunst lebt von Erfindungen der Phantasie, die Wissenschaft macht die Erfindungen der Phantasie zur Wirklichkeit"
MAXIM GORKI
Wie modern doch manch alte Ideen sind. Unsere Geschichte stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts.
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Ver-gegnung
"Denn unendlich ist das Farbenspiel der Begegnung. Unendlich das Würfelspiel der Gefühle, und seien es vier Augen nur."
GEORG MAURER
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Der König und sein Tod
"Wer weise wäre, hätte keine Narren; wer einen Narren hat, ist nicht weise, und ist er nicht weise, so ist er ein Narr, und vielleicht wäre der König der Narr seines Narren."
"Es gibt keine bessere Rolle bei den Großen als die Rolle des Narren." DENIS DIDEROT
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Presse-Spiegel
"In früheren Zeiten bediente man sich der Folter. Heutzutage bedient man sich der Presse. Das ist gewiss ein Fortschritt." OSCAR WILDE
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Be-Erdigung
"was kommt nach dem tod? nach dem tod kommen die rechnungen für sarg und begräbnis, nach dem tod kommen die wohnungssuchenden, nach dem tod kommen die grabsteingeschäfte, nach dem tod kommt die lebensversicherung und zahlt die versicherungssumme. was kommt nach dem tod?" KURT MARTI
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Schluss
"Das einzige Mittel gegen Geburt und Tod besteht darin, die Zeit zwischendurch zu nutzen." GEORGE SANTAYANA
Presse- und sonstiges Echo
Am 20.1.03 faßten sich Georg Hitzler und Bernhard Möller ein Herz und traten, mit völlig spontan improvisierten Requisiten, beim ersten Open Stage in der Kresslesmühle Augsburg auf. Hierzu schrieb die Augsburger Allgemeine am 12.2.03 im Teil Extra unter der Rubrik Kultur in Augsburg: "Das Theater IrrReal zeigt das kleine, aber feine Stück vom 'König und seinem Narren'. Toll gespielt, Jungs, macht weiter!" Außerdem war ein Bild der beiden Darsteller zu sehen mit der Unterschrift "Bei der ersten Open Stage dabei war auch das Theater IrrReal und überzeugte die Besucher".
Eine Besprechung des gesamten Stücks liegt leider nicht vor.
Als hohe Ehre rechnet sich das Theater IrrReal an, daß der Maler Wolfgang Lettl sowohl zur Premiere wie auch, weil es ihm so gut gefallen hat, zur letzten Vorstellung gekommen ist. Die großzügige, unermüdliche und vielseitige Unterstützung durch seinen Sohn Florian Lettl möchten wir hier nochmals besonders würdigen und ganz herzlich dafür danken.
© Bernhard Möller/Wilfred Nann, März 2003/Dez 2004