Zusammenfassung Das Stück ist - inspiriert von Chamissos Peter Schlehmihls wundersame Geschichte und Andersens Märchen Der Schatten - von uns selbst entwickelt und von Bernhard Möller getextet und mit selbstkomponierter Musik unterlegt. Der Schatten symbolisiert dabei das eigentliche Wesen des Menschen. Im ersten Teil gibt Peter Schlehmihl seinen Schatten gegen schnödes Geld weg, um reich und erfolgreich zu werden, verarmt aber dabei innerlich völlig, so daß er alle seine Freunde verliert und zur elenden Gestalt wird. Im zweiten Teil wird der Schatten manipuliert und scheinbar verbessert, entartet aber schließlich zum genauen Gegenteil, wird bösartig und ebenfalls erfolgssüchtig und gefühlskalt. Bezüge zum Globalkapitalismus und zur Gentechnologie wären rein zufällig ... Dabei wird es aber nicht zu ernst. Und neben dem reinen Sprechtheater finden auch andere Ausdrucksformen, wie etwa Masken und Schwarzes Theater, ihren Platz. Aufführungen: Bürgerhaus Pfersee Okt./Nov. 2000 Justizvollzugsanstalt Aichach Mai 2001 |
Experimentelles Schatten-SpielIrrReal-Produktion in Pfersee (jufi). Was ist, wenn der Mensch seinen Schatten verkauft? Einen fast faustischen Vertrag ging Peter Schlemihl (Wilfred Nann) in einer Eigenproduktion des Theater IrrReal unter dem Titel "Schatten-Los" auf der Bühne im Bürgerhaus Pfersee ein. Frei nach Motiven von Adelbert von Chamisso und Hans Christian Andersen ließ das Ensemble seiner Fantasie und seinen stilistischen Mitteln freien Lauf, um symbolträchtig dem Schatten auf die Spur zu kommen. |
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Gemeint war dabei nicht der
archetypisch- tiefenpsychologische Schatten als die
dunkle Seite des Menschen sondern der Schatten als Essenz
menschlicher Gefühle. Nicht immer war zwar diese
Metapher im Stück durchgängig und straff. Doch mit
Musik und Masken war dieses Schatten-Spiel trotzdem stets
eine reizvolle Herausforderung für die Zuschauer. Kurz zum Inhalt: Erfolglos auf Jobsuche, verkauft Schlemihl seinen Schatten an einen Schattenforscher (Bernhard Möller). Dadurch wird er zwar reich, aber nicht glücklich, denn er ist fortan herzlos, lieblos, langweilig und einsam. Dagegen macht |
sich der Schatten
des Forschers (Georg Hitzler) selbstständig und
avanciert mit Hilfe der Weltläufigkeit (Simone Thornton)
zu einem alle blendenden Erfolgs'menschen'.Auch der Diva
(Karin Wolferstetter) ergeht es nicht anders, und ein
weiterer Schatten (Maria Möller) traut sich die
Emanzipation erst gar nicht zu. In weiteren Rollen waren
Matthias Ubert und Wolfgang Möller zu sehen und zu hören.
Unter der Gesamtleitung von Bernhard Möller hat das
Ensemble ein anregendes Experiment in Szene gesetzt -
getreu der Moral zum guten Schluss: Bleib', wie du bist! |
© Bernhard Möller, Mai 2004